Warum Traditionell?

Für mich war das eigentlich eher Zufall. Über viele Jahre hinweg hatte ich immer wieder mal überlegt, dass Bogenschießen bestimmt Spaß macht. So schnell wie der Gedanke da war, so schnell war er wieder vergessen. Bis zu dem Tag als ein Kontakt zu einem Bogensport-Verein zu Stande kam. Dieser Verein ist fokussiert auf das traditionelle (intuitive) Bogenschießen. Sofort war ich vom Bogensport-Virus angesteckt und habe alles an Informationen aufgesaugt, was ich finden konnte. Ich trainiere viel und versuche mich konstant zu verbessern.

Warum nun traditionell? Nun, einerseits durch den Zufall der Vereinswahl, andererseits aber auch durch die Erfahrungen die ich bisher sammeln durfte. Der einfache Fakt, dass ich konstant an mir arbeiten muss, um mich zu verbessern, bereitet mir den meisten Spaß (und auch den meisten Frust). Es geht nicht primär um die Abstimmung des Geräts, sondern um das persönliche Feintuning. Es ist manchmal unglaublich zu sehen, zu was der Mensch doch fähig ist. Und genau das kann einem richtig viel Freude bereiten. Ich habe im Laufe der Zeit auch vieles ausprobiert. Ja, ich habe auch einmal einen Compound-Bogen geschossen. Man soll immer offen sein, und neue Erfahrungen machen. Es geht nichts über Ausprobieren. Denn das hat mir gezeigt, dass der traditionelle Weg für mich genau der Richtige ist. Ich möchte keinen Bogen mit Visier schießen. Aber die Erfahrung es durch Ausprobieren bestätigt zu bekommen möchte ich nicht missen.

So freundlich und offen ich die Bogensport-Community erlebt habe, so viele voreingenommene Ansichten habe ich leider auch erleben müssen. Dazu möchte ich auch ein paar Worte verlieren. In persönlichen Gesprächen und natürlich auch in den sozialen Medien findet man immer wieder Diskussionen, die meiner Meinung nach nicht zielführend sind. Es geht mir einerseits um die leidige Diskussion „intuitiv vs. instinktiv“ und die Wortklauberei, welche manchmal dahinter gemacht wird, das Verpönen von Zieltechniken ohne Visier mancher „Traditionalisten“ oder die Teils ungesunden Einstellungen zwischen traditionellen Schützen und z.B. Compound-Schützen und olympischen Recurve-Schützen (und umgekehrt). Ich habe mittlerweile gelernt mich an solchen Diskussionen nicht mehr zu beteiligen. Ich nutze meine Zeit lieber sinnvoll und werde auf dem Platz stehen oder im Parcours schießen. Das halte ich für sinnvoller. Egal welchen Bogen du schießt und welche Technik du verwendest, du hast deinen eigenen Weg gefunden, und das ist gut so. Und wenn man offen bleibt, dann kann jeder Schütze vom anderen lernen, egal welchen Bogen er in der Hand hat. Für mich sind wir alle Schwestern und Brüder im Bogensport.

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